Behandlung

Wie sind die Heilungschancen?

Eine individuelle Prognose für Ihren Krankheitsverlauf kann die:der Ärztin:Arzt erst nach Abschluss aller Untersuchungen äußern, da sie von verschiedenen Faktoren abhängig ist. Es gilt jedoch: Eine frühzeitige Diagnose erhöht Ihre Heilungschancen!

Therapiearten

Welche Behandlungen konkret für Sie in Frage kommen, hängt von verschiedenen Faktoren ab, dazu zählen neben dem Tumor-Typ und Erkrankungsstadium auch Ihr gesundheitlicher Allgemeinzustand.1

Lassen Sie sich die verschiedenen in Frage kommenden Behandlungsoptionen von Ihren behandelnden Ärzt:innen genau erklären. Falls Sie sich unsicher sind, zögern Sie nicht, eine Zweitmeinung einzuholen. Wie Sie sich auf das Gespräch mit den Ärzt:innen optimal vorbereiten können, erfahren Sie im Kapitel Ärzt:innenwahl.

Mögliche Behandlungen können Operation, Strahlentherapie, Immuntherapien und Chemotherapie sein.1

Über Nebenwirkungen der einzelnen Therapien kann Ihr:e Arzt:Ärztin Sie aufklären.

Operation1,2

Die Lunge besteht aus zwei Lungenflügeln, wobei der rechte Lungenflügel aus einem oberen, mittleren und unteren Lungenlappen besteht. Der linke Lungenflügel wird nur in einen oberen und unteren Lungenlappen eingeteilt.1

Nicht-kleinzelliges Lungenkarzinom (NSCLC):

Besonders in den frühen Stadien (I und II) der Erkrankung ist eine Operation das Mittel der ersten Wahl und die wichtigste therapeutische Maßnahme.1

Verschiedene Kriterien, etwa wie weit sich der Krebs in der Lunge ausgebreitet hat, oder welche Operationsmethode in Frage kommt, sind zum Beispiel folgende Interventionen möglich:

  • Segmentektomie: wenn sich der Krebs auf einen Teil eines Lungenlappens beschränkt, wird die betroffene Region entfernt.
  • Lobektomie: der gesamte Lungenlappen wird entfernt
  • Pneumektomie: der ganze rechte oder linke Lungenflügel wird entfernt
  • Bei einer Operation werden zusätzlich oft Lymphknoten im Brustraum entnommen und diese auf Krebszellen untersucht, so können Ärzt:innen überprüfen wie weit der Krebs tatsächlich fortgeschritten ist. 

Kleinzelliges Lungenkarzinom(SCLC):

Betroffene werden seltener operiert, da dieser Krebs bereits früh zu Streuen beginnen und rasch Metastasen bilden kann. Sollte der Tumor noch klein sein, kann eine Operation in ausgewählten Fällen durchgeführt werden. Bei der Therapie des SCLC wird oft mit einer Chemotherapie kombiniert.1

Chemotherapie1,2

Chemotherapeutika hindern die Vermehrung der sich schnell teilenden Tumorzellen.

Ab Stadium II der Erkrankung wird die Operation oftmals mit einer Chemotherapie kombiniert. Ziel ist es den Tumor vollständig zu entfernen.1

Unter einer neoadjuvanten Chemotherapie versteht man eine Chemotherapie, die vor einer Operation verabreicht wird und zum Ziel hat den Tumor noch vor dem operativen Eingriff zu verkleinern.2

Eine Chemotherapie kann auch nach einer Operation verabreicht werden, man spricht von einer adjuvanten Therapie. Sie dient dazu Tumorzellen, die nach dem Eingriff noch verblieben sind, zu zerstören.1

Strahlentherapie1,2

Eine Bestrahlung (Radiotherapie) schädigt Tumorzellen direkt, sodass diese sich nicht mehr vermehren können und absterben. 

Eine Strahlentherapie findet vor allem als Alternative zu Operation und Chemotherapie Anwendung und wird bei Patient:innen mit einer für die Operation zu weit fortgeschrittenen Erkrankung durchgeführt.

Wenn sich der Tumor bereits weit fortgebildet hat, kann auch eine Kombination aus Strahlen- und Chemotherapie stattfinden, eine sogenannte Radiochemotherapie.1,2

Zielgerichtete Therapie1,3,4

Eine zielgerichtete Therapie greift Krebszellen direkt an, sie wirkt allerdings nur wenn Krebszellen passende genetische Veränderungen aufweisen.3 Man hemmt somit die Abläufe, die z.B. für Überleben, Versorgung, Teilung, Reparatur oder auch Streuung von Krebszellen wichtig sind, die für gesunde Zellen aber kaum eine Rolle spielen.4

Zielgerichtete Therapien werden vor allem bei Patient:innen mit einem fortgeschrittenen nicht-kleinzelligen Lungenkarzinom (NSCLC) eingesetzt. Beim kleinzelligen Lungenkrebs (SCLC) werden entsprechende Veränderungen in der Regel nicht gefunden und dementsprechend kommen zielgerichtete Therapien kaum zum Einsatz.3

Immuntherapie3,4,5

Das Immunsystem erkennt normalerweise Zellen, die beschädigt bzw. verändert sind und zerstört diese, dafür sind bestimmte Erkennungsmerkmale an der Oberfläche der Zellen notwendig. In gewissen Fällen können Zellen diesem natürlichen Schutz-Mechanismus entgehen und Krebs kann entstehen.5

Mit einer Immuntherapie möchte man das Immunsystem in die Lage versetzten Krebszellen zu erkennen und angreifen zu können.4 Sie werden auch Immun-Checkpoint-Hemmer genannt und werden vor allem beim fortgeschrittenen nicht-kleinzelligen Lungenkrebs eingesetzt –  allein oder zusammen mit anderen Wirkstoffen.3

Klinische Studie1,6

In klinischen Studien wird geprüft, ob neue Verfahren oder Medikamente zur Vorbeugung, Früherkennung, Diagnostik oder Behandlung einer Erkrankung sicher, verträglich und wirksam sind.6

Manche Patient:innen mit kleinzelligem und nicht-kleinzelligem Lungenkrebs können an einer klinischen Studie teilnehmen. Dabei wollen Forschende feststellen, ob die zu testenden Medikamente wirksamer sind als die herkömmlichen Therapien. Auch die auftretenden Nebenwirkungen beobachten und dokumentieren sie genau.1

Nähre Informationen finden Sie in unserer Podcastfolge Krebs trifft klinische Studien.