Arztwahl und Fragelisten

Ein vertrauensvolles Verhältnis zu Ihrem Arzt ist eine wichtige Voraussetzung für den Behandlungserfolg. Die Chemie muss stimmen, denn in diesem Lebensabschnitt gehen Sie ein Stück des Weges gemeinsam. Sie sollten mit Ihrem Arzt über Ihre Ängste und Unsicherheiten sprechen können. Auch sollte er auf Ihre Fragen eingehen können, da für Sie vieles neu sein wird. Hören Sie bei der Wahl des Arztes daher auch auf Ihr Bauchgefühl. Zögern Sie nicht einen anderen Arzt aufzusuchen, falls Sie sich nicht gut aufgehoben fühlen.

Wie bereite ich mich auf Arztgespräche vor?

Jeder Mensch ist einzigartig, daher sollte Ihr Arzt Sie als Patient in alle wichtigen Entscheidungen einbeziehen. Sehen Sie die Beziehung zu Ihrem Arzt als Teamarbeit. Setzen Sie sich gemeinsam ein Therapieziel. Sie können sich im Vorfeld bereits selbst über vorgeschlagene Therapiekonzepte informieren und diese dann mit Ihrem Arzt gemeinsam besprechen. Sie haben das Recht, Therapiekonzepte zu hinterfragen oder Behandlungen abzulehnen. Je besser Sie sich auf die Gesprächstermine vorbereiten, desto individueller und direkter kann Ihr Arzt auf Sie eingehen. Fragen Sie bei Unklarheiten im Gespräch oder in Ihrem Befund immer nach und lassen Sie sich Operationsmethoden oder die Lage des Tumors bildlich darstellen.

Angesichts der Flut an Informationen werden Sie sich nicht alles merken können. Daher ist es empfehlenswert, dass Sie sich während des Gespräches Notizen machen. Wenn Sie ein Tagebuch über die Veränderungen Ihres körperlichen Empfindens führen, können Sie die Nebenwirkungen der Medikamente mit Ihrem Arzt immer ausführlich besprechen. Für Ihr Tagebuch und zum Mitschreiben ist Ihr Smartphone ideal, dann haben Sie alle wichtigen Aufzeichnungen immer griffbereit. Ein kleines Notizbuch eignet sich natürlich auch. Bitten Sie eine Ihnen nahestehende Person, Sie zu den Arztgesprächen zu begleiten. Angehörige oder Freunde stellen Fragen aus einer anderen Perspektive und setzen dadurch oft neue Impulse.

Zweitmeinung ist sinnvoll und wichtig

Wenn Sie das Gefühl haben, dass die Chemie zwischen Ihnen und Ihrem Arzt aus irgendeinem Grund nicht stimmt, haben Sie immer die Gelegenheit, sich an einen anderen Spezialisten des Fachs zu wenden. Eine Zweitmeinung ist auch sinnvoll, um Zweifel zu beseitigen, sich Therapievorschläge und Informationen bestätigen zu lassen und dadurch das Vertrauen in Ihren behandelnden Arzt zu stärken. Die Krankenkassen übernehmen in der Regel die Kosten für eine Zweitmeinung. Klären Sie dies jedoch zur Sicherheit im Vorfeld ab. Auch sollten die Krankenkasse entsprechende Fachärzte/Kliniken für eine Zweitmeinung empfehlen können.

Auf der Website „Krebs im Fokus“, einer Initiative der Österreichischen Gesellschaft für Hämatologie & Medizinische Onkologie (OeGHO), finden Sie Kontakte und Adressen aller onkologischen Zentren in Österreich. Nutzen Sie auch die Möglichkeit, sich im Freundes- und Bekanntenkreis nach Erfahrungen mit Ärzten zu erkundigen.