Lungenkarzinom
Sie sind mit dem Verdacht auf Lungenkrebs konfrontiert oder haben bereits eine Diagnose erhalten? Sicherlich haben Sie nun einen Berg von Fragen. Hier finden Sie wichtige Informationen zu Ihrer Krebsart, den bevorstehenden Untersuchungen und Behandlungswegen.
Was ist ein Lungenkarzinom (Lungenkrebs)?1,2
Ist das Gewebe in der Lunge von bösartigen Tumoren befallen, spricht man von Lungenkrebs, in der Fachsprache auch von einem Lungen- oder Bronchialkarzinom. Dieser Krebs geht vor allem von veränderten Zellen der Schleimhäute in den Bronchien aus, seltener auch durch direkte Veränderung von Zellen der Lunge.1
Je nach Größe und Aussehen dieser veränderten Zellen wird das Lungenkarzinom in zwei Haupttypen unterteilt: in das kleinzellige und das nicht-kleinzellige Lungenkarzinom.2
Im Gegensatz zum Lungenkarzinom stehen noch die Lungenmetastasen: diese entwickeln sich nicht aus den Zellen der Bronchien, sondern entstehen aus einer Krebserkrankung in einer anderen Körperregion. In diesem Fall werden Krebszellen über die Blutbahn in die Lunge transportiert, wo sie sich ansiedeln und Metastasen bilden können.1
Was sind die besonderen Herausforderungen bei dieser Krebserkrankung?2
Lungenkarzinome sind lange symptomfrei. Diese prägen sich meist erst mit fortschreitender Erkrankung aus.
Daher ist es wichtig, dass Sie bei Beschwerden frühzeitig eine:n Ärztin:Arzt aufsuchen!
Wie häufig kommt das Lungenkarzinom vor? Wer ist betroffen?1,3,4,5
In Österreich ist Lungenkrebs bei Männern die häufigste und bei Frauen die zweithäufigste Krebstodesursache. Am häufigsten sind Raucher:innen von einer Erkrankung betroffen.3 Rund 85 von 100 der Betroffenen rauchen oder haben in ihrem Leben bereits geraucht. Neben dem aktiven Rauchen stellt auch das passive Mitrauchen ein erhöhtes Erkrankungsrisiko dar, da auch hier krebserregende Stoffe über die Atemluft eingeatmet werden.1
Ionisierende Strahlung durch den radioaktiven Zerfall von Radon ist nach dem Rauchen die zweithäufigste Ursache für Lungenkrebs und in Europa für etwa 10% der Lungenkrebstodesfälle verantwortlich. Die Anreicherung der Atemluft erfolgt vor allem in Innenräumen aus uranhaltigem Gestein, Gebäudefundamenten oder Kellerwänden. Zum Schutz vor Radon gibt die Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) weitere Informationen.4
Weitere Risikofaktoren sind:
- Höheres Alter
- Bestehende Lungenerkrankungen, chronische Infektionen z.B. COPD
- Schadstoffe, die durch den Arbeitsplatz eingeatmet werden, es sind besonders Personen, die in der Bau oder Textilindustrie tätig sind betroffen
- Asbest
- Arsen
- Nickel
- Chrom
- Allgemeine Luftverunreinigung / Feinstaub
- Dieselmotorabgase
- Künstliche Mineralfasern
- Quarzstäube
Wie werden Lungenkarzinome eingeteilt?1,2,3
Durch Betrachtung der Krebszellen unter einem Mikroskop werden Lungenkarzinome anhand der Größe und des Aussehens ihrer Zellen einer der beiden folgenden Gruppen zugeteilt.1 Diese Einteilung spielt vor allem bei der Wahl der Therapie eine wichtige Rolle.2,3
Kleinzellige Lungenkarzinome (abgekürzt: SCLC – small cell lung cancer)1
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- Diese Form des Lungenkrebs breitet sich oft schnell im Körper aus und ist deshalb besonders bösartig. Zusätzlich sind auch die Heilungschancen meist schlechter, da das kleinzellige Lungenkarzinom oftmals erst im fortgeschrittenen Stadium entdeckt wird.
Nicht-kleinzellige Lungenkarzinome (abgekürzt: NSCLC – non small lung cancer)1
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- Entsteht der nicht-kleinzellige Lungenkrebs aus den Bläschen der Lunge, so spricht man von einem Adenokarzinom. Entwickelt sich dieser wiederum aus den Schleimhäuten der Bronchien oder der Lunge wir der Krebs als Plattenepithelkarzinom bezeichnet. Das Plattenepithelkarzinom ist die typische Lungenkrebsform bei Raucher:innen.
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Welche Stadien gibt es?5
Die Diagnose wird in international standardisierten Klassifizierungen ausgedrückt, dazu gehören die TNM- und die UICC-Kriterien. Die klinische Klassifikation der Tumore wird in der TNM-Klassifikation anhand der Ausbreitung des Tumors in den drei Kategorien Lokal, Regional und Fernab unterschieden.
T: beschreibt den primären Tumor
N: beschreibt den Status regionäre Lymphknoten
M: beschreibt den Fernmetastasen- Status
Fragen Sie Ihre:n Ärztin:Arzt nach der genauen Bedeutung dieser Klassifizierungen und Ihrer Einteilung!
Referenzen
- Lungenkrebs – Lungenkarzinom | Gesundheitsportal (abgerufen am 16.04.2024)
- Lungenkrebs: Symptome, Prognose, Therapie (krebsinformationsdienst.de) (abgerufen am 16.04.2024)
- Lungenkarzinom, nicht-kleinzellig (NSCLC) — Onkopedia (abgerufen am16.04.2024)
- Radon im Wohnbereich | Gesundheitsportal (abgerufen am 16.04.2024)
- Leitlinienprogramm Onkologie (Deutsche Krebsgesellschaft, Deutsche Krebshilfe, AWMF): S3-Leitlinie Prävention, Diagnostik, Therapie und Nachsorge des Lungenkarzinoms, Langversion 3.0, 2024, AWMF-Registernummer: 020-007OL https://www.leitlinienprogramm-onkologie.de/leitlinien/lungenkarzinom/; Zugriff am [16.04.2024]
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