Sie sind mit dem Verdacht auf Darmkrebs konfrontiert oder haben bereits die Diagnose erhalten? Sicherlich stehen Sie nun vor einem Berg von Fragen. Hier finden Sie wichtige Informationen zu Ihrer Krebsart, den bevorstehenden Untersuchungen und Behandlungswegen.

Was ist Darmkrebs?

Unter dem Begriff Darmkrebs werden alle Tumore erfasst, die im Darmbereich auftreten können. Zwei Drittel der Darmtumore betreffen den Dickdarm, ein weiteres Drittel den Mastdarm.1 Dünndarmtumore sind hingegen sehr selten und werden hier nicht im Detail besprochen.

In der überwiegenden Anzahl der Fälle rührt die Krebserkrankung von der Darmschleimhaut her. Wie sich aus einer gesunden Darmschleimhaut bösartige Tumore entwickeln, ist bislang nicht eindeutig geklärt. Bekannt ist allerdings, dass nahezu alle Darmkrebsfälle von gutartigen Darmpolypen, den Adenomen, ausgehen. Sie werden als Vorstufen für Darmkrebs betrachtet. Bis sich aus einem gutartigen Darmpolyp tatsächlich eine bösartige Geschwulst gebildet hat, können jedoch Jahre vergehen.

Was sind die besonderen Herausforderungen bei dieser Krebserkrankung?

Darmkrebs verursacht meist lange Zeit keine spezifischen Beschwerden. Daher suchen Betroffene oft erst spät einen Arzt auf. Bei rund 60% aller Darmkrebspatienten hat der Tumor zum Zeitpunkt der Diagnosestellung bereits die Darmgrenzen durchbrochen.1

Die regelmäßige Teilnahme an Früherkennungsprogrammen hilft, den Darmkrebs bereits in seiner Vorstufe zu erkennen und zu entfernen. Rund 90% der Darmkrebserkrankungen könnten dadurch verhindert werden, schätzt die Österreichische Krebshilfe.2 Tatsächlich ist die Rate der Neuerkrankungen in den letzten zehn Jahren durch die Vorsorgeuntersuchungen um 25% gesunken.3

Wie häufig kommt Darmkrebs vor? Wer ist betroffen?

Jedes Jahr wird bei rund 5.000 Österreichern Darmkrebs diagnostiziert. Bei beiden Geschlechtern gilt es als die dritthäufigste Krebserkrankung bei Erwachsenen. Männer sind fast doppelt so häufig betroffen wie Frauen.1 Das durchschnittliche Erkrankungsalter liegt für Männer bei 70 Jahren und für Frauen bei 75 Jahren.

Die Sterberate ging durch Früherkennungsmaßnahmen, z.B. die Darmspiegelung und bessere Behandlungsmethoden in den letzten zehn Jahren um 30% zurück.3 Dennoch war Darmkrebs im Jahr 2017 noch für 11% aller Krebssterbefälle verantwortlich.1

Welche Risikofaktoren gibt es?

Wie bei fast allen Krebserkrankungen gibt es auch bei Darmkrebs keine eindeutigen Ursachen. Bekannt sind aber einige Faktoren, die die Entstehung eines bösartigen Darmtumors begünstigen. Manche davon lassen sich kaum bis gar nicht beeinflussen, andere wiederum haben wir selbst in der Hand. 

  • Genetische Faktoren
    tritt in einer Familie gehäuft Darmkrebs auf, kann von einem erhöhten Erkrankungsrisiko ausgegangen werden;
  • Chronische Entzündungen der Dickdarmschleimhaut
    (wie Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa)
  • Hoher Alkoholkonsum
  • Rauchen
  • Fettreiche und ballaststoffarme Ernährung mit viel rotem Fleisch und Wurstwaren
  • Bewegungsmangel
  • Übergewicht