Sie sind mit dem Verdacht auf einen Kopf-Hals-Tumor konfrontiert oder haben bereits die Diagnose erhalten? Sicherlich stehen Sie nun vor einem Berg von Fragen. Hier finden Sie wichtige Informationen zu Ihrer Krebsart, den bevorstehenden Untersuchungen und Behandlungswegen.

Was sind Kopf-Hals-Tumore?

Die allermeisten Kopf-Hals-Tumore entstehen aus dem Plattenepithel. Das sind bei diesen Tumorerkrankungen jene Zellen, die die feuchten Schleimhautoberflächen in Mund-, Nasen- und Rachenraum bilden. Von der Krebserkrankung betroffen sein können:

  • Mundhöhle (Lippen, Zunge, Mundboden, Gaumen, Speicheldrüsen),
  • Rachen (Pharynx),
  • Nase, Nasennebenhöhlen, und/oder
  • Kehlkopf (Larynx)
Infografik Kopf und Hals

Was sind die besonderen Herausforderungen bei dieser Krebserkrankung?

Der Krebs ist meist nicht auf eine Stelle in der Mundhöhle oder im Rachenraum begrenzt, sondern kann gleichzeitig an mehreren Stellen auftreten. Häufig sind auch die benachbarten Halslymphknoten befallen. Bei ungefähr einem Viertel der Patienten treten Fernmetastasen auf, das heißt, der Krebs „streut“ in andere Körperorgane.

Nach der Behandlung kann es sein, dass grundlegende Aktivitäten wie Essen, Trinken oder Sprechen nachhaltig gestört sind. Diese neue Situation kann für Sie und Ihre Freunde und Angehörigen gewöhnungsbedürftig sein.

Wie häufig kommen Kopf-Hals-Tumore vor? Wer ist betroffen?

Kopf- und Halskrebsarten machen rund 4% aller Krebserkrankungen in Westeuropa aus.1 Die meisten Diagnosen treffen die Altersgruppe zwischen 50 und 75 Jahren. Generell erkranken Männer mehr als doppelt so häufig wie Frauen. Diese Unterschiede sind auf die Risikofaktoren Tabak, Alkohol und das (häufig berufsbedingte) Einatmen schädlicher Stoffe zurückzuführen.2

In Österreich zählten Kopf-Hals-Tumore bei Männern im Jahr 2017 zu den neun häufigsten Krebsarten. Insgesamt wurden fast 1.600 Tumorerkrankungen im Kopf-Hals-Bereich festgestellt, davon fast 1.200 bei Männern.3

Welche Risikofaktoren gibt es?

Der Konsum von Tabak und/oder Alkohol steigert das Risiko, an einem Kopf-Hals-Tumor zu erkranken, erheblich.
Bei Rachentumoren kann vor allem eine Infektion mit bestimmten Typen des humanen Papillomavirus (HPV) ein wichtiger Risikofaktor sein.4
Ein berufsbedingtes Risiko stellt vor allem bei Kehlkopfkrebs das regelmäßige Einatmen schädlicher Stoffe dar.

Referenzen

1. The Global Cancer Observatory, Globocan 2018

https://gco.iarc.fr/today/data/factsheets/cancers/1-Lip-oral-cavity-fact-sheet.pdf

https://gco.iarc.fr/today/data/factsheets/cancers/2-Salivary-glands-fact-sheet.pdf

https://gco.iarc.fr/today/data/factsheets/cancers/3-Oropharynx-fact-sheet.pdf

https://gco.iarc.fr/today/data/factsheets/cancers/4-Nasopharynx-fact-sheet.pdf

https://gco.iarc.fr/today/data/factsheets/cancers/5-Hypopharynx-fact-sheet.pdf

https://gco.iarc.fr/today/data/factsheets/cancers/14-Larynx-fact-sheet.pdf

2. Hashibe, M. M., Brennan, P. P., Benhamou, S. S., et al. (2007). Alcohol drinking in never users of tobacco, cigarette smoking in never drinkers, and the risk of head and neck cancer: pooled analysis in the International Head and Neck Cancer Epidemiology Consortium. Journal of the National Cancer Institute, 99(10), 777–789. doi: https://doi.org/10.1093/jnci/djk179

3. http://www.statistik.at/web_de/statistiken/menschen_und_gesellschaft/gesundheit/krebserkrankungen/krebs_im_ueberblick/index.html

4. Sturgis, E. M., & Cinciripini, P. M. (2007). Trends in head and neck cancer incidence in relation to smoking prevalence: an emerging epidemic of human papillomavirus- associated cancers? Cancer, 110(7), 1429–1435. doi:10.1002/cncr.22963