Sie sind mit dem Verdacht auf ein Nierenzellkarzinom konfrontiert oder haben bereits die Diagnose erhalten? Sicherlich stehen Sie nun vor einem Berg von Fragen. Hier finden Sie wichtige Informationen zu Ihrer Krebsart, den bevorstehenden Untersuchungen und Behandlungswegen.

Was sind Nierenzellkarzinome?

Den größten Teil aller Nierenkrebse machen bei Erwachsenen die Nierenzellkarzinome (Hypernephrome) mit ungefähr 85% aus.1 Andere bösartige Krebserkrankungen in der Niere haben ihren Ursprung nicht im funktionalen Nierengewebe. Dazu gehören Nierenbeckenkarzinome, Non-Hodgkin Lymphome, Sarkome, oder der bei Kindern am häufigste vorkommende „Wilms Tumor“ (Nephroblastom). Auf dieser Website wird nur das Nierenzellkarzinom behandelt.

Nierenzellkarzinome gehen von der obersten Zellschicht der Nephrone aus, die als kleinste Funktionseinheiten der Niere für die Bildung des Harns aus dem Blut mitverantwortlich sind.
Nach ihrem Erscheinungsbild unter dem Mikroskop unterscheiden sich Nierenzellkarzinome nach klarzelligen (70–80%), papillären (10–15%) und weiteren, selteneren Typen.1

Was sind die besonderen Herausforderungen bei dieser Krebserkrankung?

Nierenzellkarzinome sind lange symptomfrei. Wenn sich Symptome zeigen, sind diese sehr unspezifisch und können auch ganz andere Ursachen haben. Daher ist es sehr wichtig, dass Sie bei Beschwerden frühzeitig zum Arzt gehen!

Wie häufig kommen Nierenzellkarzinome vor?
Wer ist betroffen?

Nierenkrebs gehörte in Österreich 2017 zu den zehn häufigsten malignen Tumoren des Erwachsenen, insgesamt wurden mehr als 1.300 Menschen neu diagnostiziert – darunter knapp 900 Männer. Männer erkranken an Nierenzellkarzinomen rund doppelt so häufig wie Frauen. Am häufigsten tritt die Erkrankung bei Männern zwischen 65 und 70 Jahren, bei Frauen bei über 70 Jahren auf.1

Welche Risikofaktoren gibt es?

Eindeutige Ursachen gibt es wie bei fast allen Krebserkrankungen nicht. Es gibt aber einige Faktoren, die die Entstehung eines Nierenzellkarzinoms begünstigen. Dazu gehören:

  • Chronische Nierenerkrankungen
  • Bluthochdruck
  • Fettleibigkeit
  • Rauchen

Wenn Sie, etwa aus beruflichen Gründen, viele Jahre Röntgenbestrahlung ausgesetzt sind oder mit halogenierten Kohlenwasserstoffen arbeiten, kann das auch zur Krebsbildung beitragen. Möglicherweise haben Sie auch eine genetische Veranlagung für die Entstehung von Nierenzellkarzinomen. Dies zeigt sich daran, dass in Ihrer Familie diese Art von Krebserkrankung gehäuft auftritt.